MULTIPLE SKLEROSE - WENN IN DEN NERVEN NARBEN BLEIBEN.

Bei der Multiplen Sklerose (MS) handelt es sich um schubförmig verlaufende Entzündungen der Nervenhüllen im Gehirn und im Rückenmark. Eine MS verursacht z. B. eine Lähmung oder ein Taubheitsgefühl einer Hand, welche sich im Laufe von zwei Tagen ausbildet, dann für mehrere Wochen besteht und schließlich wieder langsam ebenfalls über Wochen wieder besser wird. Entweder kann sich das Taubheitsgefühl komplett zurückbilden oder es bleibt etwas übrig.

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Symptome der Multiplen Sklerose

Die Multiple Sklerose kann die verschiedensten Symptome verursachen je nachdem, in welchem Teil des Gehirns die Entzündung auftritt. Jeder Hirnteil hat eine ganz bestimmte Funktion – so gibt es Teile nur für die Sprache, für das Sehen, für die Kraft, für das Fühlen oder für die Koordination, so dass ganz verschiedene Symptome bei der MS auftreten können. Klassisch sind Sehstörungen, wie ein verschwommenes Sehen auf einem Auge oder Doppelbilder, verursacht durch eine Entzündung des Sehnervs. Auch sind Missempfindungen oder Taubheitsgefühle an verschiedenen Körperstellen, z.B. an einer Körperhälfte bzw. einer Gesichtshälfte und am Arm oder Bein sowie Lähmungen einer Hand oder Bein sowie Koordinationsstörungen bei Bewegungen (z. B. beim Greifen oder Laufen) typisch.
 
Wie kommt es dazu? Man kann MS von der Ursache her mit einem Heuschnupfen vergleichen: Die körpereigene Immunabwehr attackiert etwas völlig Harmloses, wie z. B. Birkenpollen, und verursacht dabei viel mehr Schaden als Nutzen. Allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass bei der MS sogar die Nerven des eigenen Körpers attackiert werden.

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Diagnose und Krankheitsverlauf von Multipler Sklerose

Diagnostiziert wird die MS durch eine MRT-Untersuchung (Kernspin) des zentralen Nervensystems und durch eine Untersuchung des Nervenwassers auf Entzündungszeichen und bestimmte Eiweiße, den sogenannten oligoklonalen Banden. Zusätzlich werden Nervenmessungen durchgeführt, um das Ausmaß der bisher eingetretenen Schädigung feststellen zu können.

Die Krankheit verläuft bei jedem Menschen anders: Es gibt Patienten mit einem harmlosen Verlauf. Diese Patienten bekommen ein oder zweimal im Leben im Abstand von vielen Jahren einen Schub und haben damit zwar für ein paar Wochen Probleme - ihr Leben ändert sich aber durch diese Krankheit nicht im Mindesten. Wenn man sie auf MS anspricht, werden sie erst mehrere Sekunden nachdenken und dann antworten, dass ihr Arzt ihnen vor einem Jahrzehnt gesagt habe, dass sie an MS leiden.
 
Leider gibt es aber auch wesentlich schwerere Verläufe mit Patienten, die sogar mehrmals im Jahr einen Schub haben können und dann im Laufe einiger Jahre auch schwere Behinderungen bekommen können. Diese Gruppe ist aber in der Minderheit.

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Behandlung von Multiple Sklerose

Der Gedanke „Multiple Sklerose heißt automatisch Rollstuhl“ stimmt nicht, zumal es heute auch viele verschiedene Medikamente gibt, mit denen die Krankheitsaktivität gesenkt werden kann. Wenn durch eine Entzündung eine Narbe im Gehirn entstanden ist und es dadurch zu Lähmungen oder einer Gangunsicherheit gekommen ist, können die Medikamente diese zwar nicht mehr beseitigen, sie können aber verhindern, dass neue entstehen und die Krankheit fortschreitet. Die MS ist eine Krankheit, bei der viel Forschung betrieben wird und immer wieder neue Erkenntnisse gewonnen werden. Mehrere neue Medikamente, auch in Tablettenform, stehen bald zur Zulassung an. Ich bin auf die dazugehörigen Studien sehr gespannt.