RESTLESS LEGS SYNDROM - WENN MAN NICHT ZUR RUHE KOMMT.

Oft sind es erst die schlaflosen Nächte, die Menschen mit Restless-Legs-Syndrom (kurz: RLS) zum Arzt treiben. Die Ruhelosigkeit, die sie in später Stunde durch die Wohnung laufen lässt, hat ihren Ursprung oft in den Beinen.

Gegen das Kribbeln, Ziehen, Spannen und mehr, was das auch Wittmaack-Ekbom-Syndrom genannte Krankheitsbild hervorruft, kann etwas getan werden!

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Symptome des Restless Legs Syndrom

Bei dieser Erkrankung sind die Beine abends und insbesondere nachts - wenn man eigentlich schlafen möchte - unruhig. Dies ist häufig begleitet von unangenehmen Missempfindungen wie einem Kribbeln oder Schmerzen in den Unterschenkeln. Um sich Linderung zu verschaffen, müssen die Beine bewegt werden. Tagsüber in Bewegung gibt es keine oder deutlich weniger Probleme. Man muss im Bett die Beine unter der Bettdecke bewegen oder sich drehen und wälzen, damit das unruhige Gefühl in den Beinen weniger wird und aufhört. Noch besser wirkt das Aufstehen und im Zimmer umhergehen oder ein Massieren der Füße. Leider hat auch dies nur einen kurzfristigen Effekt. Schon nach wenigen Minuten kommt die Unruhe in den Beinen wieder. Wenn man es nicht schafft in dieser kurzen Zeit einzuschlafen, kommt es wieder zu der Bewegungsunruhe in den Beinen und sie müssen wieder bewegt werden. Der Patient kommt wegen der Unruhe in den Beinen nicht zum Schlafen und ist deshalb tagsüber häufig müde und unkonzentriert. Meist sind beide Beine gleich stark betroffen, Frauen etwas häufiger als Männer. Die Beine bewegen sich nicht automatisch oder zucken ohne aktives Zutun, sondern müssen von einem selbst bewegt werden, damit das unangenehme Gefühl aufhört. Der Bewegungsdrang kann zwar kurzfristig unterdrückt werden, doch schon nach kurzer Zeit wird der Drang diese wieder zu bewegen, zu mächtig. Um sich Entlastung zu verschaffen, werden sie wieder bewegt. Nächtliche Wadenkrämpfe können zwar auftreten, gehören aber nicht dazu.

Davon abzugrenzen ist die Polyneuropathie, eine Entzündung der Beinnerven, bei der Missempfindungen wie unangenehmes Kribbeln in den Füßen, Ameisenlaufen oder das Gefühl von kalten Füßen im Vordergrund stehen und nicht der Bewegungsdrang.

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Diagnose und Behandlung des Restless-Legs-Syndrom

Sowohl beim Restless-Legs-Syndrom als auch bei der Polyneuropthie können durch eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit der Nervus peroneus und Nervus tibialis, welche beide aus dem Ischias hervorgehen, leicht auseinandergehalten werden. Beim Restless Legs Syndrom ist die Geschwindigkeit, mit der die Beinnerven Reize weiterleiten, normal schnell und nicht wie bei der Polyneuropathie vermindert. Ursache des Restless Legs Syndrom ist ein Ungleichgewicht von aktivierenden und hemmenden Botenstoffen im Gehirn. Insbesondere ist das Dopamin, welches die Beine ruhig hält, vermindert. Dadurch kommt es zu diesem Bewegungsdrang in Ruhephasen. Wenn dies nur leicht ausgeprägt ist, muss das Restless Legs Syndrom auch nicht behandelt werden. Wenn die unruhigen Beine aber den Schlaf stören, kann dies durch ein Medikament, welches den Dopaminmangel ausgleicht, einfach behandelt werden. Meist wird dafür ein Medikament aus der Gruppe der Dopaminagonisten eingesetzt, bei dem es auch zu keiner Gewöhnung kommen kann. Beim Parkinson wird zwar ebenfalls Dopamin als Medikament verwendet, trotzdem haben beide Erkrankungen rein gar nichts miteinander zu tun, das Restless Legs Syndrom ist weder eine Vorstufe von Parkinson noch führt die Dopamin-Medikation zu einem häufigeren Auftreten von Parkinson in späteren Jahren. Aspirin nimmt man ja auch gegen Kopfschmerzen, es wird aber auch zur Blutverdünnung nach einem Herzinfarkt verwendet, ohne dass diese Erkrankungen etwas miteinander zu tun haben.

Ein Patient mit Restless Legs Syndrom hat keine höhere Wahrscheinlichkeit einen Parkinson zu entwickeln als jemand ohne RLS, es schützt aber auch nicht davor. Meist ist ein Restless Legs Syndrom genetisch bedingt und angeboren. Wenn man in der Familie herumfragt, finden sich häufig ein oder auch mehrere Verwandte mit ähnlichen Symptomen. Es gibt aber auch Erkrankungen, die ein Restless Legs Syndrom fördern und verschlimmern können. Wenn man dann diese Grunderkrankung erfolgreich behandelt, kommt es zu einem Verschwinden der Symptome ohne mit Tabletten symptomatisch behandeln zu müssen. Insbesondere ein Eisenmangel, weniger auch eine Nierenerkrankung und Diabetes können das Gefühl der unruhigen Beine verstärken. Ebenso ein Vitamin-B12-Mangel, den man mit Injektionen wieder auf Normalwert bringen kann. Wenn der Eisenspiegel im Blut niedrig ist, kann sich auch schon vor dem Auftreten einer Blutarmut (Anämie) die Bewegungsunruhe in den Beinen verstärken. Falls dies besteht, sollte vor einer symptomatischen Behandlung mit Tabletten der Eisenmangel ausgeglichen werden.